ISLAND | Juli 2015

Mit einem kurzen Zwischenstopp in Hamburg ging es Sonntag Abend nach Island. Kurz vor Mitternacht sind wir in Keflavik gelandet. Die Flugzeiten sind hier glaube ich gängig, der Flughafen war total wuselig

und voll mit Menschen. Dann erstmal den Mietwagen abgeholt und los

gings in ein Motel in der Nähe des Flughafens, damit wir dann am nächsten Tag frisch erholt losdüsen konnten. Naja frisch erholt...eigentlich schon,

nur wurden wir um 4 Uhr nachts dank Rauchmelder sowas von aus unsrem Schlaf gerissen - war aber wohl ein Fehlalarm, aber so ein Feuermelder

ist wahnsinnig laut und verstörend, wenn man im Tiefschlaf liegt. Montag Morgen ging dann unsre Rundreise frisch gestärkt mit Toast, Fisch und Kaffee endlich los. 

 

Island hat uns mit seiner offenen und unkomplizierten Art freundlich empfangen und überrascht. Trotz Hochsaison im Juli war es angenehm und die großen Touristenströme blieben aus, so dass man immer ein ruhiges Plätzchen finden konnte.

 

Die isländischen Straßen sind gut, manchmal musste man auf eine gravel road ausweichen, aber unser kleiner VW UP meisterte das super. Das Essen betreffend mussten wir schon am ersten Tag feststellen, dass alles sehr teuer ist - in den Supermärkten hat man viel Auswahl, aber mit gebuchten Zimmern in Gäste- und Farmhäusern war es oft nicht leicht, etwas zuzubereiten. Daher gab es anfangs oft selbstgemachte Sandwiches und immer wieder mal FastFood, denn an jeder Tankstelle findet man Burger, Sandwiches, HotDogs (Pylsur)oder Fish & Chips und natürlich super

leckres Softeis! Auch getrockneter Fisch, Flatkökur (Pfannkuchen) und

der Skyr waren sehr lecker!

 

 

Toll war auch, dass man das Leitungswasser ohne Probleme trinken konnte und Wasser und oft auch Kaffee & Tee überall frei zur Verfügung standen, ebenso WIFI - perfekt oder?! und wir haben keine einzige isländische Krone gesehen, alles geht hier mit Kreditkarte.

 

In 10 Tagen haben wir ca. 2350 km zurückgelegt, es ging einmal um die Insel auf der Ringstraße. Die klassischen Sehenswürdigkeiten lagen damit quasi auf dem Weg und waren kaum zu übersehen. Wettertechnisch war alles vertreten, meist haben die Tage nebelig begonnen und gegen Mittag klarte es auf und wir hatten neben Regen, Wind, Nebel auch super schöne Tage mit sonnigen 15-18 Grad. Perfektes Reisewetter!

 

Das Faszinierende an Island ist die Landschaft selbst. Innerhalb von wenigen Kilometern ändert sich die komplette Erscheinung einer Region. Von farbig, lebendig grün und trist in farblose Steinwüsten. Überall wachsen wilde Lupinen und tauchen alles in ein schönes Lila. Schafe und Pferde begleiten uns ununter-brochen auf unserer Reise. Dass es nie richtig dunkel wurde, störte uns - trotz meiner anfänglichen Skepsis, wie sich das wohl auf meinen Schlaf auswirken würde - überhaupt nicht. Geschlafen haben wir eh dank der vielen frischen Luft sehr gut. Apropos frische Luft: Island bietet für alle Sinne etwas - nicht nur für die Augen sondern es duftet auch oft nach fauligen Eiern, besonders unschön ist es dann wenn man sich auf die morgendliche Dusche freut und einem dieser Geruch in die Nase steigt - aber hey, das ist Island und es soll ja gut für die Haut sein :-)

 

ISLAND ist großartig und verzaubert einen! Jeder Tag war ein kleines Abenteuer, man wusste nicht was einen erwartet und wurde immer überrascht. 



TAG 1

Island ohne Geysir und Wasserfall geht nicht - daher haben wir uns am ersten Tag gleich auf den Weg dorthin gemacht, davor haben wir noch einen kurzen Stopp im Nationalpark Thingvellir eingelegt. Hier wurde das erste demokratische Parlament der Welt gewählt, auch liegt die Ebene in einem geologisch sehr interessanten Gebiet - dort kann man deutlich das Auseinander-driften der amerikanischen und eurasischen Kontinentalplatte sehen. Schon beeindruckend die Risse!

 

 

 

Weiter ging es zu dem noch aktiven Strokkur, dem kleinen Bruder des mächtigen Geysir. Ein Geysir spuckt normalerweise alle 5-10 Minuten, man wartet und wartet, dann blubbert er und dann dauert es noch ein wenig bis er ausbricht.  Etwas weiter findet man den Wasserfall Gulfoss - den goldenen Wasserfall, der sehr mächtig und feucht war. Abends kamen wir dann voller Eindrücke in unserer Unterkunft mit tollem Blick auf den Vulkan Hekla an und fielen nach einem heißen Bad im HotPot erschöpft ins Bett.


tag 2

Heute ging es weiter in Richtung Süden - Ziel war die Stadt Vik, Auf dem Weg dorthin schauten wir uns aus der Ferne an einem schönen schwarzen Strand die Westmännerinseln/Vestmannaeyjar an, ebenso lagen auf unserer Strecke die Wasserfälle Seljalandfoss - hinter den man sogar gehen konnte, allerdings war man dann pitschenass - und Skógafoss.

 

 

 

Bei viel Wind, Regen und Nebel kamen wir schließlich in Vik an. Es ist unglaublich wie schnell man pitschenass sein kann wenn es zu Regen noch peitschenden Wind inklusive gibt. Daher konnten wir uns den tollen Strand in Vik mit seinen Highlights nur kurz aus weiter Ferne mit viel Nebel aber einem superleckrem Burger ansehen. 


tag 3

Bei heftigem Wind und Regen gings weiter. Wir hatten phasenweise wirklich Angst, dass unser Kleiner WV UP seinem Namen alle Ehre machen könnte und UPheben würde. Aber alles ging gut und wir machten - bevor wir unser nächstes Ziel die Gletscherlagune Jökulsarlon erreichten - noch eine

 

 

 

 

Wanderung im Skaftafall Nationalpark zum Gletscher - das Wetter war mittlerweile viel besser! Später an der Gletscherlagune Jökulsarlon trafen wir auf einen wirklich mystischen Ort, der in Nebel getaucht war - dort war es so wunderbar und ruhig, man konnte nur das Eis krachen hören. 


tag 4

Heute ging es bei besserem Wetter nochmal an die Gletscherlagune und den Strand. Unser Streckenziel war heute die Stadt Egilsstadir. Wir fuhren entlang der Ostfjorde mit schönen Küsten.

 

 

 

Die Stadt selbst ist mit ca. 2330 Einwohnern die größte Stadt im Osten Island. Auf der Fahrt dorthin haben wir tatsächlich Rentiere gesehen und das Moos auf Island ist sooooo weich! 


tag 5

Bei dichtem Nebel ging es heute zum Wasserfall Dettifoss und seinem Nachbarn Selfoss.. Angekommen fühlten wir uns in eine andere Welt versetzt, tiefster Nebel und bizarre Steinwelten erwarteten uns. Die Wassermassen stürzen hier 44m in die Tiefe. Weiter ging es dann zum Mývatn See und Umgebung. Der Geruch, der uns schon von Weitem in die Nase stieg, kam vom Solfatarengebiet Námaskaro, die Kochtöpfe des Teufels. Dort gab es viel Nebel, Schwefelgeruch und blubbernde

 

 

 

Schlammlöcher. Abartig, wie es dort stinkt - aber das meinte ich damit, dass Island für alle Sinne etwas bietet. Die aktive Vulkanzonen Krafla und Leirnhnjúkur beeindruckten ebenfalls sehr, überall dampfte es, eine tolle Kulisse und irgendwie war es ein komisches Gefühl auf einem aktiven Vulkan umherzulaufen. Abends gönnten wir uns dann ein warmes Bad im Myvatn Nature Bath - ebenfalls ein Geruchserlebnis..


tag 6

Genug Wasserfälle, Krater, Lavafelder, Berge und Gletscher gesehen, heute war WhaleWatching angesagt - auf gings nach Husavik. Bei Bombenwetter und in voller Montur gings mit einem Speedboot aufs Meer raus. Wir hatten Glück und durften einen Blauwal sichten, ebenso Buckelwale und Delfine.

 

 

 

Aus der Ferne konnte man viele Papageientaucher sehen, leider nur aus der Ferne. Danach flanierten wir noch am Hafen. Husavik ist ein nettes Städtchen im Norden mit einer Wahnsinnskulisse - Sonnenbrand inklusive :-)

 


tag 7

Eine ziemliche lange Fahrt war heute zu meistern. Über Akureyri, wo wir  lich empfangen wurden und zum erstem Mal seit Beginn der Tour Ampeln antrafen, ging es wieder in den Süden in die Stadt Borgarnes. Einen kleinen Schlenker machten wir dabei aber noch auf die Robbenhalbinsel Vatnsnes und trafen dort zuerst auf echte Pferdestärken, bevor wir dann die

 

 

 

Robbenkolonie gefunden hatten. Nach viel Ruhe und wenig Menschen in den letzten Tagen kamen wir der Zivilisation nun wieder etwas näher. Borgarnes war in rot getaucht, vor jeder Haustüre lag/hang etwas Rotes - bis heute wissen wir nicht genau, warum?!

 


tag 8

Heute haben wir uns die Halbinsel Snaefellsnes erkundet. 

Wir haben Hákarl, eine isländische Spezialität probiert, die aus fermentiertem Fleisch des Grönlandhais besteht, Walknochen angeschaut, auf einen Krater gestiegen, Robben am Strand

 

 

 

 

von Ytritunga entdeckt, die wunderschönen und zahmen Island-Pferde gestreichelt und unsren privaten HotPot gefunden. 

Ein wunderbarer Tag!


TAG 9

Unseren letzten Tag verbrachten wir in der Hauptstad Reykjavik. Eine tolle Stadt, man kann alles sehr schön ablaufen -  sogar mehrfach :-). Sie hat Flair und ist total stylisch! Die Hallgrimskirkja war beeindruckend, aber auch der Hafen mit seiner Harpa und den tollen Kunstwerken an den Gebäuden. Es gab eine total tolle Eisdiele mit superleckrem Eis! Nordlichter haben wir nur im Museum bestaunt - wie magisch und ich möchte sie unbedingt mal sehen!

 

 

 

 

Da wir bis zum Abflug sehr viel Zeit hatten, hat sich Basti kurzerhand noch die Haare bei einem Barbier schneiden lassen. Auf dem Weg zum Flughafen sind wir noch an der Blauen Lagune vorbeigefahren, muss man ja auch mal gesehen haben. Um 00:45 Uhr gings dann wieder Richtung Heimat. Island wir werden dich und deine bezaubernde Natur vermissen!